Wer ist „Wir“? Unsere familiären Beziehungsphänomene

 

In unserem persönlichen Bereich – wie ist es hier um das Thema „Wir“ bestellt? Im Umgang mit Beziehung hat Jeder Erfahrung. Allein dadurch, dass er geboren wurde und in Beziehungen aufgewachsen ist, wie auch immer sich diese definiert haben. wer ist wir

Und für Jeden sind natürlich beim Thema „Wir“ die Beziehungsphänomene in seiner Herkunfts-Gruppe, zumeist der Herkunftsfamilie, prägend und faszinierend – oder der Kampf dagegen, was ja prinzipiell dasselbe ist: Wir entwickeln uns unserer „Mama“ und/oder unserem „Papa“ entsprechend (auf ihre Themen und Muster fixiert; sie annehmend oder speziell dagegen abgrenzend, aber eben darauf bezogen).

Die Definition der Wir-Grenze wird unter anderem definiert im (pubertären) Kampf gegen die Schwachstellen der Eltern: Als Kind docken wir ja nicht an den Bereichen an, auf die Papa oder Mama (wegen „des Erreichten“) stolz sein können – sondern dort, wo wir eine Chance haben, sie zu erreichen: an ihren schwächsten Stellen, da sind sie uns „am nächsten“. Es ist vom Prinzip her liebevoll (dem Anderen geltend, an ihm orientiert), nur dass diese „schwächsten Stellen“ das Selbstkonzept von Mama/Papa(figur) wieder verunsichern. wer ist wir

Zusammengefasst: Unsere Kinder sind unser bester (therapeutischer) Spiegel, oder unsere beste (eigene) Entwicklungschance.

Und wer ist nun „Wir“? Beim Thema „gefühlte Grenzverletzungen“ oder „Schutzmechanismen“ braucht man keine Zugabteil-Szenarien, um darüber nachzudenken und in sich hineinzuhorchen, wo für einen die persönliche Grenze liegt… bis zu der man sagen würde „ab hier bin nur noch >ich<, davor gibt es ein mögliches >Wir<… zum Beispiel in einer intimen Beziehung, einer Freundschaftsbeziehung, Kumpel-, Bekannten-, Netzwerk-, Kollegen- oder Arbeitsbeziehung. wer ist wir

„Geben und Nehmen“ in Beziehungen ist für jeden Einzelnen Grundlage und Korrespondenz für das eigene, soziale Handeln. „Bin ich bereit, mich (wie weit?) einzulassen auf den Anderen?“ Und im gleichen Moment: „Bin ich in der Lage, mich (wo?) abzugrenzen gegen den Anderen?“ Bin ich in der Lage, das Gemeinsame zu sehen?

Und manchmal auch, in Momenten die wir besonders „lieben“, die besondere Aufgabe: Bin ich in der Lage, das Unterschiedliche zu sehen? Im Moment des „Sich Ver-liebens“ werfen wir ja gern das große „Wir-Netz“ aus. Warum dabei allerdings besondere Vorsicht geboten ist, dazu demnächst mehr…

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